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Lyriker und Werbetexter

Gestern schrieb ich etwas flappsisch über Sinn und Unsinn. Dabei berührt dieses Thema wahrscheinlich den Kern jeglicher Kunst.

Ich schließe so gern die Augen, höre textlose Musik und genieße dabei den scheinbar übergangslosen Wechsel meiner Bilder und Gefühle. Wunderbar, diese rasanten Wechsel zwischen der gestylten Gedankenwelt und der hoffnungslos verwilderten Klangwelt. Das nenne ich Poesie.

Leider steht der Musiktexter ständig unter dem Druck, sich logisch und knapp auszudrücken zu müssen. Es gibt gute Gründe, warum er im gleichmütigen Fluß seiner spontanen Bilder und Gefühle nach Wichtigem und Unwichtigem suchen muß. Es gibt aber auch gute Gründe dafür, es zu lassen.

Denn je logischer und absichtsvoller die Lyrics werden, umso stärker wandelt sich der Charakter der ursprünglichen Musik. Übergangslos verblasst die ehemalige wilde Klangwelt und der Hörer findet sich vielleicht bei Karstadt wieder: umsäuselt von Hintergrundmusik und schönen Stimmen, die nur eine Botschaft haben: KAUF MICH.

Man merkt die Absicht und ist verstimmt.

 

 
 
   
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